Die Bergarbeiter des Ruhrgebiets haben in ihrer jahrhundertealten Tradition eine spezielle Form von Kultur geschaffen haben, nämlich eine eigene Bergarbeiterkultur. Dies liegt in erster Linie der schweren, schmutzigen und vor allem gefährlichen Arbeit der Bergleute gegründet.
Beispielsweise haben die Bergleute geschaffen:
- eigene Begrifflichkeiten und Bezeichnungen (eigene Sprache),
- eigenes Liedgut,
- eigene Kleidung,
- eigenes Brauchtum (auch religiös),
- typische Darstellung in Kunst, Literatur und Film,
- spezielle gewerkschaftliche und politische Auseinandersetzung mit der Arbeit unter Tage und
- besondere Anerkennung des Bergmannberufs in Politik und Gesellschaft.
Die DKP setzt sich daher mit einem Antrag im Kulturausschuss dafür ein, die Bergarbeiterkultur in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ aufzunehmen. Dies ist eine Zusammenstellung bedeutender immaterieller Kulturgüter in der Bundesrepublik Deutschland. Die Aufstellung erfolgte ab 2013 in Umsetzung des 2006 in Kraft getretenen UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, dem Deutschland im Jahr 2013 beigetreten ist. Auf globaler Ebene gibt es dafür die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit.
In das Verzeichnis werden kulturelle Ausdrucksformen wie beispielsweise Tanz, Theater, Musik, Bräuche, Feste und Handwerkskünste aufgenommen, denen in Deutschland lokal, regional und national besondere Bedeutung zukommt. Mit Stand Dezember 2018 enthält das Verzeichnis 88 immaterielle Kulturgüter und neun Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes.
Laut Antrag der DKP soll das Kulturamt im Kulturausschuss die Möglichkeiten darstellen, die Bergarbeiterkultur in das „Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes“ aufzunehmen und dabei auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Städten und übergeordneten bzw. spezialisierten Institutionen zu berücksichtigen.
Bottrop ist die letzte Stadt mit einem Steinkohlenbergwerk gewesen. Nach Auffassung der DKP stünde es ihr daher gut zu Gesicht, sich für die Wahrung des Erbes der Bergarbeiterkultur einzusetzen.