Neue Bottroper Zahlenlehre: 2+1=1

Eine ganz große Koalition (CDU, SPD, FDP, Güne und ÖDP) hat sich aufgemacht, die Janusz-Korczak-Gesamtschule zu schleifen. Nachdem bis vor einem halben Jahr Einvernehmen über die Errichtung einer dritten Gesamtschule bestand, verwerfen diese Akteure nun nicht nur die Pläne für diese dritte Schule, sondern blasen auch zum Angriff auf die Janusz-Korczak-Gesamtschule: Sie soll zu einer Sekundarschule heruntergestuft werden.

Das würde bedeuten, dass diese Schule mit der 10. Klasse endet, das Erlangen des Abiturs wäre dort nicht mehr möglich. Damit würde sie naturgemäß wesentlich unattraktiver werden, möglicherweise sogar völlig in ihrem Bestand bedroht. Der Wille von hunderten Eltern und Schülerinnen und Schülern, die sich bewußt für diese Schule entschieden haben, würde mit Füßen getreten.

DKP-Ratsfrau Irmgard Bobrzik ist entsetzt: "Was steckt denn hinter diesen Plänen? Warum soll denn diese erfolgreiche Schule eleminiert werden? Die DKP wird jedenfalls alles ihr Mögliche tun, um diese wertvolle Schule für die Menschen in Bottrop zu erhalten."

Betroffene Eltern haben eine Petition im Internet gestartet, die das Umwandeln der Schule verhindern soll. Mittlerweile wurde sie von 600 Bürgern unterzeichnet. Sie finden die Petition unter https://www.change.org/p/verhindern-sie-die-umwandlung-der-janusz-korczak-gesamtschule-bottrop-in-eine-sekundarschule

18. April 2025

Gedenken an die Verteidiger der Republik von 1920

IMG_0599%20klein

Mit einer Kundgebung gedachten Freunde und Mitglieder der DKP am 5. April den Opfer der Freikorps und der Reichswehr, die 1920 auf die Arbeiterschaft in Bottrop losgelassen wurden.

In einer kleinen Ansprache schilderte Werner Sarbok (Geschäftsführer der DKP-Ratsgruppe) den Verlauf des Kapp-Putsches und dessen Niederschlagung durch die geschlossen handelnde deutsche Arbeiterklasse. Er beendete seine Ausführung mit den Worten:

"Nachdem sich am 1. April 1920 die Vollversammlung der Vollzugsräte für die Anerkennung des Bielefelder Abkommens aussprach und den Generalstreik für beendet erklärte, tat die Rote Ruhrarmee alles, um den aussichtslos gewordenen bewaffneten Kampf abzubrechen und zog sich zurück. Doch nun begann ein brutaler Terrorfeldzug von Reichswehr und Freikorps gegen die Arbeiter im Ruhrgebiet: Hunderte Arbeiter - Männer, Frauen und Jugendliche - wurden von der reaktionären Soldateska ohne Verhör erschossen, misshandelt, zu Tode geprügelt und vergewaltigt. An dieser Stelle sind Bottroper Opfer des Terrors der Reaktion beigesetzt. Wir wollen ihrer heute gedenken.

Aber lasst uns ihrer gedenken nicht als Opfer – das wird ihnen nicht gerecht und auch nicht der heutigen politischen Situation in unserem Land. Lasst uns ihrer gedenken als Kämpfer für ein wahrhaft demokratisches Deutschland. Für ein Deutschland ohne Militarismus, für ein Deutschland, in die Macht der Kriegstreiber und -profiteure keinen Platz hat, für ein Deutschland, in dem die Lebensinteressen der Arbeiterklasse durchgesetzt werden."

Unser Tipp für diejenigen, die sich über die damaligen Ereignisse in Bottrop tiefer informieren möchten: Şahin Aydın hat viele Hintergründe in seinem Buch "Warten auf Gerechtigkeit" über das Denkmal und die Gräber der Revolutionäre auf dem Westfriedhof in Bottrop veröffentlicht.

5. April 2025

Meinungsaustausch zwischen KommunistInnen aus Bottrop und Israel

Am 1. April trafen sich KommunistInnen und Kommunisten aus Bottrop und Israel, um die Situation in Israel und Palästina zu diskutieren und Schlussfolgerungen zu treffen

Reem Hazzan, Vorsitzende der Kommunistischen Partei Israels in der Hafenstadt Haifa, informierte anschaulich über die Situation in Israel, die neben dem Terror gegen die Menschen in Gaza durch einen massiven Demokratieabbau durch die ultrarechte Politik der Regierung gekennzeichnet ist. Sie zeigte ihr Unverständnis, dass die aggressive Außenpolitk des Staates Israel nicht mit Sanktionen seitens der ansonsten so lauten "wertebasierten" Staaten beantwortet wird. Die Vertreter der DKP wiesen darauf hin, dass die deutschen Regierungsparteien in einem ziemlichen Gleichklang mit den Medien Kritik an der Politk des Staates Israels mit dem Kampfbegriff "Antisemitismus" verunglimpfen. Dass ist völliger Blödsinn, aber politisch gewollt, damit die zahlreichen Waffenlieferungen an den israelischen Staat gerechtfertigt scheinen. Sowohl die Kommunistische Partei Israels auch die Deutsche Kommunistische Partei sehen in einer Zwei-Staaten-Lösung einen Ausweg, Frieden in dieser Region zu schaffen - auch wenn es zur Zeit wenig Grund gibt, optimistisch zu sein. Aber der Kampf für Frieden ist das, was jetzt zu tun ist.

Reem%20homepage%20Bot

Im Gespräch von links nach rechts: Irmgard Bobrzik, Erdal Dereli (beide DKP Bottrop) und Reem Hazzan von der Kommunistischen Partei Israels.

1. April 2025

Wir brauchen preiswerten Wohnraum in Bottrop!

Mit Hunderten von Milliarden Euro soll die Infrastruktur in unserem Land auf Vordermann gebracht werden. Das ist ist längst überfällig und wäre lobenswert - wenn es denn wirklich zum Nutzen der Menschen eingesetzt würde. Doch ein Großteil dieser neuen Schulden wird für Kriegsvorbereitungen verschwendet und in den Kassen der Rüstungskonzerne landen.

DKP-Ratsfrau Irmgard Bobrzik fordert vor dem Hintergrund dieser neuen Schuldenpakete der Bundesregierung: „Für mich ist nun Schluss mit der Bescheidenheit. In der Vergangenheit hat die DKP im Rat die Bereitstellung von 10 Millionen Euro für den kommunalen sozialen Wohnungsbau in den Haushaltsberatungen gefordert - angesichts der steigenden Wohnraumknappheit an bezahlbarem Wohnraum in Bottrop werden wir zukünftig 50 Millionen Euro dafür einfordern!“ In Bottrop fehlen nach vorliegenden Zahlen etwa 300 Wohnungen. Es fehlt vor allen Dingen an bezahlbarem Wohnraum, sowohl für Einzelhaushalte oder für Familien mit zwei oder mehr Kindern. Nur ein starker kommunaler Wohnungsbau kann dafür sorgen, dass bei neuen Wohnungen die Mieten bezahlbar sind. Und der kommunale Wohnungsbau kann auch dazu beitragen, dass die Mieten in Bottrop nicht in schwindelerregende Höhen schießen. Aber dazu muss der kommunale Wohnungsbau in Bottrop massiv gestärkt werden. Mit diesen 50 Millionen Euro wäre es möglich, etwa die Hälfte der fehlenden Mietwohnungen zu finanzieren. Und das ist das, was wir in Bottrop unter anderem brauchen. Natürlich aber auch die Sanierung vieler Schulen und auch endlich eine Regelung der Altschulden, die uns der Bund und das Land eingebrockt haben. Erdal Dereli

27. März 2025

Abzocke: Friedhofsgebühren sollen sich verdoppeln!

Am 1. März sollen die Friedhofsgebühren in Bottrop explodieren. Ein Reihengrab würde dann über 1.600 Euro kosten, fast 800 Euro mehr als bisher. Die Kosten für ein Urnen-Reihengrab stiegen auf mehr als das Doppelte, von bisher 516 Euro auf dann 1.245 Euro. Der Stadtrat wird über diese Beschlussvorlage der Verwaltung am 18. Februar entscheiden. Für die DKP ist klar: Das ist völlig unakzeptabel!

In der Verwaltungsvorlage ist immer wieder von einer „verursachungsgerechten Kostenverteilung“ die Rede. Auf deutsch bedeutet das, dass die Kosten für Erhalt der Friedhöfe ausschließlich auf die Angehörigen der dort beerdigten Menschen übertragen werden. DKP-Ratsfrau Irmgard Bobrzik meint dazu: „Die Friedhöfe in unserer Stadt sind aber mehr als nur Gedenkorte für die Angehörigen. Viele Menschen nutzen diese Grünanlagen auch für Spaziergänge. Die Friedhöfe sind daher auch Orte der Naherholung für Anwohner und darüber hinaus Schutzzonen für Tiere und Pflanzen. Das ist es völlig logisch, dass die Stadt einen Teil der Unterhaltungskosten übernehmen muss.“ Die Verwaltung sieht das anders und will das „mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung vermeiden“. „Da wird die Abzocke der Bürger geplant“, kritisiert der DKP-Kreisvorsitzende Erdal Dereli. „Die Pleite der Stadt Bottrop ist mit solchen Belastun­gen der Bürger nicht aufzuhalten. Da müssen Bund und das Land NRW endlich in Gang kommen und eine Altschuldenlösung hinbekommen. Denn der Bund und das Land haben die Verschuldung Bottrops verursacht.“ Die DKP meint: Wenn auf den Bottroper Friedhöfen zukünftig weniger Fläche für Bestattungen benötigt wird, ist es doch sinnvoller, frei werdende Bereiche mit Bepflanzungen aufzuwerten als die Friedhofsgebühren zu verdoppeln. Heinz Sabelleck

26. Februar 2025

Dritte Gesamtschule in Gefahr!

Gesamtschule

Die Diskussion um den Standort der dritten Gesamtschule in Bottrop nimmt mittlerweile groteske Züge an. Die unterschiedlichen Positionen und das Handeln im Umfeld der SPD und CDU haben allerdings eine große Gemeinsamkeit: Sie gefährden in unverantwortlicher Weise die Gründung der neuen notwendigen Schule und verunsichern auch andere Bildungsstätten

Für die DKP bleibt klar: Wir brauchen eine dritte Gesamtschule in Bottrop. Und der Standort in Welheim ist aus mindestens zwei Gründen der sinnvollste: Erstens ist er kostengünstiger, weil dort bestehende Gebäude wie die Sporthalle genutzt werden können, zum zweiten hätten wir dann endlich auch eine weiterführende Schule im Bottroper Süden.

Die SPD will offensichtlich mit aller Gewalt den Standort Paßstraße durchsetzten. Nach Auffassung der DKP gefährdet das allerdings den Bestand der Janusz-Korczak-Gesamtschule, die ja lediglich einige hundert Meter von der Paßstraße entfernt liegt. Und außerdem wür-den sich ja die gesamten Schüler-ströme über den ZOB ergießen, und bereits heute ist die Verkehrs- und Parksituation um die Schulen der Innenstadt herum ausgespro-chen kompliziert.

Das Tüpfelchen auf das i hat nun der CDU-Oberbürgermeisterkandidat Frank Kien gesetzt: Ohne Absprache mit seiner Fraktion schmeißt er nun völlig wirre Pläne in die Menge, will die Marie-Curie- und die Gustav-Heinemann-Realschule in der Innenstadt abreißen lassen, die frei werdenden Flächen sowie der Sportplatz sollen dann irgendwelchen Immobilienhaien für Neubauprojekte in den Rachen geworfen werden.

CDU und FDP haben sich laut WAZ ohnehin von dem Neubau der dritten Gesamtschule verabschiedet.

Im Februar werden sich Schulausschuss und auch der Rat mit diesem Thema beschäftigen. In Vorbereitung dieser Sitzungen hat die DKP Transparenz und Rechtssicherheit für diese Debatte eingefordert. Die Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, wie die Schullandschaft in Bottrop zukünftig aussehen soll.

  • aus den UZ-Notizen aus Bottrop, Februar 2025